MULTIPLE AUTORSCHAFTEN IM 18. JAHRHUNDERT
In der Musik des 18. Jahrhunderts steht das „Werk“ im Zentrum, gebunden an einen Komponisten und an klare Zuordnungen. Insbesondere in der Opernpraxis sind solche Zuordnungen mitunter fragwürdig, weil in und mit der Aufführungssituation viele Unwägbarkeiten verbunden sind. Sie reichen weit über Kleinigkeiten und Details hinaus.
Noch unsicherer wird die Situation bei Bearbeitungen fremder Werke, Gemeinschaftsprodukten oder auch in der „Pasticcio“-Praxis, die für Händel eine gewichtige Rolle spielt. Hier werden, willentlich, mehrere Autoren kombiniert – und das keineswegs etwa aus Verlegenheit heraus. So irritierend der Sachverhalt auf den ersten Blick sein mag, in ihm zeigt sich durchaus eine „andere“ Seite des 18. Jahrhunderts – der im Vortrag detaillierter nachgegangen werden soll.
Eintritt frei
Prof. Dr. Laurenz Lütteken, Zürich
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