„Karnevalsfeier im Melodypalace! Die schönsten Beine wurden prämiert.“ – „Die Tschardaschfürstin als schwungvolles Bühnenspektakel wird wohl alle Erfolgsrekorde in den Schatten stellen.“ – „Die singende und tanzende Regina Cukier schlug ihr Pulikum in Bann. Begeisterter Beifall, die da capo-Rufe wollten nicht aufhören!“
Das konnte man in Kritiken der „Jüdischen Zeitung“ zu Aufführungen im Warschauer Ghetto lesen. Und es ist schwer mit dem Wissen um die furchtbaren und menschenverachtenden Zustände im Ghetto zu vereinbaren. Dennoch – es gab hier ein lebendiges Theaterleben: In sechs Theatern spielten mindestens 129 Schauspielerinnen und Schauspieler in meist heiteren Stücken, Operetten oder Revuen für ihr Publikum – manchmal auch mit vorsichtigen satirischen Anspielungen auf ihren Alltag. Kritische Stücke und Werke „arischer“ Autoren waren verboten.
In der Lesung werden Texte aus Klaus Bergs 2022 erschienenen Dokumentation „A Lidl und a Tanc“ oder „There’s no Business like Showbusiness“ verwendet, in der Berg das Theaterleben im Warschauer Ghetto aufzeigt.
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