Er war das enfant terrible der deutschen Spätromantik. Als Lyriker fanatisch verehrt, als boshafter Spötter gefürchtet, als politischer Journalist verfemt, als Jude geächtet, als Christ niemals anerkannt: Heinrich Heine. Den gebürtigen Düsseldorfer verschlug es als Student nach Göttingen, als Journalist in deutsche Großstädte und Provinzen, als von Zensur und polizeilicher Verfolgung Bedrohten schließlich nach Paris. Einen frühen literarischen Hit landete der scharfblickende und scharfzüngige Rebell und Lebemann mit den Schilderungen seiner Wanderung durch den Harz, die ihn 1824 von Göttingen über Nörten und Osterode auf den Brocken, nach Goslar ins Ilsetal und zurück an die Leine führte. Das zwei Jahre später unter dem Titel Die Harzreise als erster von vier Bänden mit Reiseberichten veröffentlichte Buch gilt mit seinem Mix aus akkuraten Beschreibungen, satirischen Kommentaren, philosophischen Gedanken und eingestreuter Lyrik, aus Fakten und Fiktion, noch heute als Meilenstein des Genres.
Stefan Dehler und Christoph Huber stellen anlässlich des 200. Jahrestags der berühmten Harzwanderung die Lebensgeschichte Heines und Auszüge aus dem Werk in eine szenischen Lesung vor.
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