Musik hatte für Hildegard von Bingen, die Äbtissin vom Rupertsberg am Rhein (1098-1179), eine ganz besondere Bedeutung: Hildegard benennt sie als ein Heilmittel, welches das innere Leben steuert. „Denn jedes Element hat seinen eigenen Klang, einen Urklang... All dieses Tönen aber vereinigt sich zu einem großen, universellen Zusammenklang.“ Und ihre Lieder drücken immer wieder aus: auch Hildegard ist vor den Wogen der Welt nicht geschützt, auch sie wird hin und hergerissen. Aber in allen Turbulenzen gibt sie das Streben nach Ganzheit, nach Einheit nicht auf. Hildegards Kompositionen erklingen, als habe sie ihr ein Engel selbst gesandt. Musik kommt aus der Stille, und dorthin führt sie auch zurück.
Sabine Lindner, die sich in ihrer Künstlerrolle Klara vom Querenberg nennt, ist bewegt von Hildegards Liedern und Visionen und möchte in ihren Konzerten diesen „Klang des lebendigen Lichts“ weitergeben. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Aufführungspraxis der frühen Musik, komponiert und textet selbst und bezieht in ihre Konzerte immer das freie Improvisieren auf ihren verschiedenen Harfen ein. Mit ihrer beeindruckenden Stimme nimmt die Multiinstrumentalistin ihr Publikum in den Bann. Lindner studierte Gesang und Historische Harfe an der Folkwang- Universität der Künste in Essen.
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