Der irakisch-italienische Regisseur Haider Rashid stellt in diesem politischen Thriller einen Geflüchteten ins Zentrum, der durch die Wälder gejagt wird, die die Grenzen der EU markieren. Kamal ist aus dem Irak geflohen und versucht, über die Türkei nach Bulgarien zu gelangen. Hier stößt er auf die Abwehrmechanismen der „Festung Europa“, deren Härte der Film auch die Zuschauer*innen spüren lässt: Von der Polizei verprügelt und von selbsternannten, bewaffneten Grenzschützern gejagt, wird Kamals Schicksal ausschließlich in eindringlichen Nahaufnahmen erzählt. Die Vergangenheit des Protagonisten bleibt dabei im Ungewissen, während der Film eine konsequente Ästhetik des gegenwärtigen Erfahrens entwirft. Durch diese radikale Annäherung an den Protagonisten fordert der Film zur Empathie mit den Menschen auf, die den gefährlichen Weg nach Europa wählen müssen, um Not und Verfolgung zu entkommen.
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