Nach einem Flugzeugabsturz am Ende des Ersten Weltkriegs 1918 verliert ein namenloser jüdischer Friseur (Charlie Chaplin) sein Gedächtnis und beginnt 20 Jahre später inmitten eines jüdischen Ghettos eine neue Existenz. Doch statt eines friedlichen Lebens in Freiheit erwarten den Friseur die launischen Wutausbrüche des wahnsinnigen und größenwahnsinnigen Tyrannen „Adenoid Hynkel“ (Charlie Chaplin), seines Zeichens „Reichspfuirer“ von Tomanien. Dieser hat die Übernahme des Nachbarlandes „Osterlich“ bereits fest eingeplant und träumt nun von der Weltherrschaft. Hynkel, beim Entenschießen in Gedanken längst bei der bevorstehenden Invasion, geht buchstäblich baden. Wenige Augenblicke später wird der Diktator mit dem ebenfalls von Chaplin gespielten Barbier verwechselt. Dieser ist zuvor aus einem der neu errichteten Konzentrationslager entkommen, ist nicht nur frei, sondern schlüpft kurzerhand in die Rolle des Diktators.
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Die zentrale Frage, die sich dem Zuschauer am Ende des Films unweigerlich stellt, ist, inwieweit dieses überaus ernste Thema überhaupt parodiert werden darf. Die Aufgabe, einen Film zu produzieren, der die Balance zwischen den Kriterien eines gleichermaßen unterhaltsamen wie der politischen Situation angemessenen Werkes wahrt, machte „Der große Diktator“ zu einem Drahtseilakt der öffentlichen Akzeptanz, der Chaplin nahezu perfekt gelang.
Der erste Tonfilm der Stummfilmikone Charlie Chaplin entstand mitten im Zweiten Weltkrieg und ist eine beißende Satire auf Adolf Hitler, den Faschismus und den globalen Militarismus der damaligen Zeit. Gleichzeitig ist der Film aber auch eine pointierte Slapstick-Komödie und wurde ein großer kommerzieller Erfolg. Weltberühmt sind Chaplins Tanz mit der Weltkugel und seine aufbrausende, aber unverständliche Rede, bei der sich sogar die Mikrofone verbiegen. Der Film wurde für fünf Oscars nominiert und 1997 in das National Film Registry aufgenommen.
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