Vianne (Juliette Binoche) eröffnet in einer verschlafenen französischen Kleinstadt eine Chocolaterie. Ihre Herzlichkeit, ihre Hilfsbereitschaft und ihre Freude daran, alle Menschen mit süßen Genüssen zu erfreuen und ihnen die Lust am Leben zu versüßen, öffnen ihr die Herzen. Es kommt zur freien Entfaltung des Geistes und zum Einreißen alter Strukturen.
Doch der konservative Bürgermeister Comte de Reynaud (Alfred Molina) hat etwas dagegen. Er spielt sich als Sittenwächter auf, der als letzte Bastion der Moral gegen das schändliche Treiben in Vianne vorgehen muss. Eine alleinerziehende Frau mit einer unehelichen Tochter passt seiner Meinung nach einfach nicht in die saubere Stadt.
Als sich Vianne dann auch noch mit den Zigeunern am Fluss, allen voran dem charismatischen Roux (Johnny Depp), einlässt, bringt das das Fass zum Überlaufen. Der Bürgermeister setzt alle Hebel in Bewegung, um Vianne loszuwerden, doch die wehrt sich.
---
Warmherzig und sympathisch inszeniert Regisseur Lasse Hallström Joanne Harris’ Roman über die emotionale Befreiung einer betulichen Kleinstadt. Stimmig ausgestattet und mit durchweg guten Darstellern erzählt Hallström seine zutiefst menschliche Geschichte in ruhigem, unaufgeregtem Ton. Mit den Figuren des erzkonservativen Bürgermeisters und des frauenschlagenden Wirts Serge (Peter Stormare) bietet der Film Konfliktpunkte.
Dass Vianne ihren Kampf gegen verkrustete Moralvorstellungen, geistige Verbohrtheit und schlichte Verbitterung gewinnen wird, steht von Anfang an außer Frage. Hallström hat einen fast märchenhaften Ton gewählt.
Deutsch
Kommentare