Der Brandenburger Amtsrichter Dr. Lothar Kreyssig war einer der wenigen Juristen, die sich nach 1933 nicht willfährig angepasst haben. Er verweigerte 1933 den "Hitler-Gruß" und den Eintritt in die NSDAP. Im Jahr 1939 verhinderte er mit anderen Christ*innen den Gottesdienst eines Pfarrers der "Deutschen Christen." 1940 verfasste er einen Brief an den damaligen Justizminister Dr. Gürtner. Darin protestierte er gegen die nach wie vor beschönigend als „Euthanasie“ bezeichnete staatlich organisierte Ermordung von Patient*innen aus psychischen Krankenhäusern, Heil- und Pflegeanstalten. Er wurde daraufhin aus dem Justizdienst entlassen. Der Vortrag stützt sich unter Anderem auf die umfangreiche Personalakte des Juristen. Abschließend wird Kreyssigs Arbeit nach 1945 beleuchtet.
In der Reihe "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus".
Veranstaltungsort
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Ev. Reformierte Gemeinde
Untere Karspüle 11
37073 Göttingen
Deutschland