Was schrie Kapitän Ahab, bevor ihn der weiße Wal auf Nimmerwiedersehen in die Tiefen des Meeres zog? Wem galt der letzte Gedanke des edlen Apachenhäuptlings Winnetou? Was stöhnte Effi Briest auf ihrem Sterbebett? Stefan Dehler und Christoph Huber haben die letzten Worte von 36 Figuren des internationalen Literaturschaffens zusammengetragen - Gestalten aus allen Epochen und Genres, von Krimi bis Drama, von Schundroman bis Schullektüre. Kalt bis ans Herz überlassen sie die Vermächtnisse dem Zufall. Wessen finaler Stoßseufzer, ultimatives Geständnis, wessen Forderung oder letzte Ermahnung zu Gehör gebracht wird, liegt nämlich in den Händen des Publikums, das die Reihe der literarischen Finales per Los bestimmt. Dabei gilt: „Jeder Zahl gewinnt!”, denn die beiden vortragenden Testamentsverwalter nutzen jeden Moment für krokodiltränenreichen tragischen Witz und schreiend komische Rührung. Die Literaturperformance endet punktgenau nach 90 Minuten.
Mit dem Literarischen Roulette hat sich stille hunde bereits in die Herzen und Köpfe des Göttinger Publikums gelost, gesprochen und gespielt. Passgenau zum Präsentationsort widmen sie sich mit der neuesten Ausgabe ihres speziellen Poetry-Slams den mal mehr, mal weniger kunstvollen, mal mehr oder weniger wortreichen Abgängen und -gesängen.
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