„Mein Zschärper, scharf und gut,
durchschneidet Brod und Eisenhelm,
doch auch in Feindesblut.
Wer sich der Haut nicht wehren mag,
ist nicht von ächtem Knappenschlag!“
Ernst Frege aus M.Döring Sächsische Bergreyhen (1839)
Heutzutage auch als Tscherper bekannt, war dieses handgeschmiedete Messer ein unverzichtbares Universalwerkzeug für jeden Bergmann. Er setzte es für alle möglichen Arbeiten ein wie dem Säubern des Geleuchts, dem Reparieren der Ausrüstung und dem überlebenswichtigen Überprüfen des hölzernen Stollenausbaus. Durch Hineinstechen des Tscherpers in das Holz versicherte sich der Bergmann, ob das Holz noch gesund ist und damit tragfähig oder schon innerlich verfault und damit gefährlich.
Aber auch in den alltäglichen Dingen des Lebens fand das Tscherpermesser seine Anwendung, wie im Schneiden des Brotes und der Wurst beim immer noch stattfindenden Tscherpermahl.
Mit einer Klingenstärke von 4-4,5 mm und einer Klingenlänge von 120mm war der Tscherper ein starkes Allzweckmesser. Die Klingen wurden handgeschmiedet für den täglichen, harten Gebrauch.
Unter fachkundiger Anleitung der Schmiedemeister Rüdiger Willecke und Ralf Siegemund können Sie in passender Atmosphäre am Weltkulturerbe Rammelsberg bei einem zweitägigen Workshop Ihr eigenes Tscherpermesser schmieden. Lernen Sie, was es mit dem Härten und Anlassen der Klinge auf sich hat und was bei der Anfertigung des Griffes für eine Hochzeit stattfindet.
Termine: 03.03. – 04.03.2023
31.03. – 01.04.2023
05.05. – 06.05.2023
29.09. – 30.09.2023
Uhrzeit: Fr.: 16 – ca. 21 Uhr | Sa., 10 – 18 Uhr
Anmeldung unter: technik@rammelsberg.de
Kosten: 440,- €
Kommentare