Pure Leidenschaft und Spielfreude kennzeichnen das 2018 gegründete Trio OGD. Dahinter verbirgt sich O für Organ, G - Guitar und D - Drums – die Urbesetzung der frühen Orgelgruppen. Der Bass wird dabei von der Orgel übernommen, ein Hauptmerkmal dieser Stilrichtung und wesentlicher Unterschied zur Piano/Bass-Besetzung – angeblich entstanden, um die Gage für den Bass einzusparen. Der typische Orgelsound der 60er Jahre wird authentisch vorgetragen, so dass sich Zuhörer/-innen bereits nach wenigen Takten in die Zeit der Röhrenradios und ersten Mondlandung zurückversetzt fühlen.
Die Musik besteht aus zeitlosen Klassikern. Blues und Swing gemischt mit etwas Soul und Bossa ergeben die Hauptbestandteile dieser schwungvollen Musik. Der Jazzorganist Jimmy Smith war maßgeblich an der Verbreitung dieses Sounds beteiligt. Dieser fand dann bald viele Nachahmer, wie Jack McDuff, Jimmy McGriff, Dr. Lonnie Smith, Charles Earland und noch viele andere. Die Platten gingen weg „wie warme Semmeln“ - die Welle war allerdings Anfang der 1970er Jahre vorbei, so dass sich viele Protagonisten der Szene nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten umsehen mussten.
Die Musiker in den 1960er Jahren kannten den Swing noch gut, der Zeitgeschmack forderte aber, dass auch die noch junge BossaNova und dem Rockbereich gefragt waren – eine vielfältige Mischung. Genau diese musikalische Vielfalt sorgt bei jedem Konzert für Abwechslung. Es swingt, es bluest hier, es funkt dort, aber wehe, wenn die drei Musiker und die Orgel richtig warm gelaufen sind – dann rockt es.
Frank Westphal (Hammond) spielt seit vielen Jahren im Hildesheimer Raum. Die Formation mit Tarek Fahmy (Gitarre) und Thomas Jegodtka (Schlagzeug) ergab sich eher zufällig während einer Session in Einbeck. Alle Musiker fühlen sich der Stilrichtung sehr verbunden. So werden ausschließlich Stücke aus der großen Zeit des Orgel-Jazz-Trios dargeboten, so gesehen spielt die Combo traditionell. Es funkt zwischen den dreien wie in den Schaltkreisen der alten Hammond – das Ziel ist, dass der Funke auch auf das Publikum überspringt.
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