In den Beständen aus dem Stadtarchiv Hann. Münden befinden sich zahlreiche Druckstöcke von Hesses Zeichnungen. Diese Druckklischees wurden von 1910-1927 angefertigt, um in der Zeit des Handsatzes im Grafischen Gewerbe in Zeitungen oder Bildermappen Zeichnungen drucken und somit vervielfältigen zu können. Einige von Hesses Zeichnungen illustrieren historische Ereignisse wie Tillys Einzug in die Stadt oder Eisenbarts Beerdigung – andere zeigen detailliert Mündener Häuser und Straßenzüge, die bis heute auch zur Veranschaulichung der Stadtgeschichte dienen.
Im Sommer trafen sich Hermann Staub vom Mündener KunstNetz e.V., Stefan Schäfer - Archivar der Stadt sowie Barbara Brübach - sie betreibt das Buchdruckatelier FETTETYPEN in der Sydekumstraße. Auf dem Tisch lagen zahlreiche alte Zinkätz-Klischees und die Frage, was man damit machen könnte. Brübach beantwortete das freudig mit „drucken“ und nach einigen Überlegungen zur Erhaltung und Pflege der alten Schätzchen entstand die Idee, eine Drucksession im Städtischen Museum zu veranstalten.
Brübachs Werkstatteinrichtung entspricht in der technischen Ausstattung in vielem Hesses Zeit und so ist alles an Material und Wissen da, um die alten Druckstöcke zu drucken. Eine mobile Andruckpresse ist bereits vor Ort und mit Unterstützung Ihres Mentors Erich Schröder wird am letzten Wochenende der Museumssaison in der laufenden Ausstellung Hesse gemeinsam „neu aufgelegt“.
Die Besucher des Museums sind eingeladen selbst Hand anzulegen und können sich gegen Spende ein druckfrisches Exemplar mit nach Hause nehmen. Die Spende geht, zweckgebunden für Erhaltung und Pflege des Hesse Fundus, an das Mündener KunstNetz e.V.
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