In seinem fünften Soloprogramm geht es Ningel um das große Ganze: Um Harmonie. Nicht nur um die musikalische Harmonie, sondern auch um die Harmonie in der Gesellschaft. Schon die alten Griechen hatten einen verwegenen Gedanken: Musikalische Harmonie und kosmische Harmonie basieren auf der gleichen Ordnung. Ningel führt diesen Gedanken fort und fragt sich, wie es um die Harmonie der Gegenwart steht. Warum fühlen sich die heutigen Zeiten so aus dem Takt geraten an? Ist der Puls der Zeit nicht vielmehr ein Kammerflimmern? Er spürt gesellschaftliche Phänomene auf und macht diese hörbar, indem er sie in die Musik überträgt. Wie klingt ein Lied, dass das Publikum zur permanenten Entscheidung zwingt, ähnlich wie eine Bestellung bei Subway? Ab wie viel Prozent Fehlern wird ein musikalisches Werk instabil und angreifbar? Worin liegt der Reiz, Harmonien zu zerstören? Und warum können diese ganzen Menschenfeinde weder singen noch tanzen? Trotz vielfacher Auszeichnungen mit Kleinkunstpreisen weiß Matthias Ningel leider auch nicht wie man die Welt in Ordnung bringt. So viel Ehrlichkeit muss sein. Aber als promovierter Musiker und Kabarettist versucht er das Chaos zu ordnen bis ein stimmiges Ganzes heraustritt. Er entlockt den Dingen ihre Musikalität, macht aus Wörtern Drumgrooves und schafft es sogar, die kreischende Spargelschälmaschine zum Soloinstrument im Weltenorchester zu machen. Harmonie ist universelles Musikkabarett für alle Generationen und eine Liebeserklärung an die Musik.
Matthias Ningel: Harmonie
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