Vielleicht wird Originalität doch überschätzt. Zumindest im Pop. »Imitators steal me blind«, klagte einst ausgerechnet jener Bob Dylan, der selbst wiederum seine Karriere mit Coverversionen traditioneller Folksongs begonnen hatte. Zwischen Hommage und Aneignung,Aufwertung und Verfälschung, innovativ
und skurril, genial und schlicht gaga: Eine lange Tonspur der (mal mehr, mal weniger) freundlichen Übernahmen zieht sich seit den 1950er Jahren bis in die Gegenwart über sämtliche Genre-, Sprach- und Gendergrenzen hinweg durch die Popmusik. Es lohnt sich jedenfalls, in exemplarischen Streifzügen nachzuhören und nachzufragen, ob Coverversionen fast so etwas wie eine Geheimgeschichte des Pop bilden. Über diese Frage und über unterschiedliche Typen popgeschichtlicher Eigentumsdelikte spricht mit dem Popexperten und Literaturwissenschaftler Christoph Jürgensen der Kurator der Reihe, Gerhard Kaiser.
Liebe und Diebstahl: Cover-Stories
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