Auch in diesem Jahr zeigt die Lange Nacht sehr unterschiedliche und besondere Facetten der Kleinkunst.
Den roten Faden gestaltet der Ausnahmejongleur und Absurdist Matthias Romir. Der leidenschaftliche Autodidakt ist bekannt für seinen narrativen Jonglierstil im Grenzbereich zu Clownerie und Objekttheater, seine schrägen Figuren und für seine schwarzhumorigen, tiefgründigen, skurrilen Geschichten. In der Rolle der kauzigen Kunstfigur „Schwarzclown“ präsentiert er ein Sammelsurium kurioser Einfälle und bekennt sich zu großen Gefühlen und noch größeren Schuhen. Mit zwei linken Händen und einem falschen Fuß stolpert er durch das Geschehen, während er ganz nebenbei die Gesetze der Schwerkraft und der Logik außer Kraft setzt. Hier wird die Kunst des Scheiterns konsequent zu Ende gedacht. Das ist nicht nur urkomisch, sondern zuweilen auch „schönste Poetisierung des Lebens“ (Darmstädter Echo).
Mit Maladée kommt Glamour ins Programm. Die gefeierte Cabaret-Diva ist eine brisante Mischung aus Mata Hari, Mireille Mathieu… und auch ein bisschen Lady Gaga. Turbulent, berührend und unberechenbar! Mit viel Sinn für Groteskes und Doppeldeutigkeit bringt sie sich am liebsten selbst aus dem Konzept und begeistert aktuell die Kleinkunstszene. An ihr kommt man momentan nicht vorbei.
Der Newcomer Andreas Langsch gehört zur Generation Y, kaum hatte er sein erstes Solo geschrieben und in die Welt getragen, hagelte es schon von allen Seiten Preise. Die Herzen des Publikums gewinnt er im Nu. Neben Klavier spielen kann er tanzen, steppen und singen. Gepaart mit seinem Charme, Witz, Charisma und seiner unglaublichen Dynamik zeigt er die neue Generation Klavierkabarett. Anfang 2023 wurde sein Programm mit dem Bielefelder Kabarettpreis ausgezeichnet. (1.Platz + Publikumspreis). Außerdem gewann er im selben Jahr einen der höchstdotierten Kleinkunstpreise in Deutschland: Die „St. Ingberter Pfanne“ (Jurypreis + Publikumspreis).
Er nennt sich Musikübersetzer, Gebärdensprachpoet, Moderator und Komiker – Okan Seese. Er erzählt aus seinem Alltag, spielt gekonnt mit Stereotypen, nur um sie im nächsten Moment wieder zu brechen. Sein Humor ist überraschend und ehrlich und seine Mimik zum Verlieben. Okan nimmt uns mit in eine faszinierende Welt mit einer starken Community, einer reichen Kultur und einer eigenen ausdrucksstarken Sprache.
Und wenn Mo, eigentlich Manfred K. aus Hildesheim, das wichtigste und zugleich leider auch einzige Mitglied seines Motorradclubs MC-Hilde, auf seiner Harley übers Gelände flaniert, müssen Bodyguards die Groupies auf Anstand halten, denn niemand kann seinem rauen Charme widerstehen.
Die Goslarer Band Ulli & Friends (Ullrich Krusche, Manuela Bäumler, Rainer Buhl und Ullrich Kohl) nimmt das Publikum vorab und in den Pausen mit ihrem Repertoire aus Beat und Schlager der 60er Jahre mit auf eine musikalische Zeitreise. In dieser aufregenden Ära war Musik mehr als nur Töne - sie war der pulsierende Herzschlag der Jugend und ein Spiegelbild des beginnenden gesellschaftlichen Umbruchs. Songs aus den angrenzenden Jahren sind gewollt und fügen sich in die Musik der Band nahtlos ein. Die bewusste Beschränkung auf Gitarre, Klavier und Gesang öffnet ein Tor zu interessanten Interpretationen zeitloser Klassiker.
Ab 19 Uhr ist das Außengelände geöffnet. Erleben Sie bei kulinarischen Köstlichkeiten der Fleischerei Kluss einen rundum vollkommenen Kleinkunstabend bei bester Unterhaltung in unvergleichlicher Atmosphäre des Kulturkraftwerks.
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