Liederjan gibt es schon ewig. Zunächst sangen sie Volkslieder im besten Sinne des
Wortes: Nicht die schöne Maid auf grüner Au, sondern Last und Lust des Alltagslebens
waren da Thema. Dann kam es, wie es kommen musste: Zu den neu arrangierten
traditionellen Songs aus der Schatzkiste des deutschen Liedguts traten immer mehr
eigene Kompositionen. Heute besteht das Liederjan-Programm überwiegend aus eigenen
Nummern, prickelnd serviert und geistreich anmoderiert.
Im Laufe der Jahre hat Liederjans Besetzung mehrfach gewechselt, doch Jörg Ermisch
hält die Verbindung zu den Wurzeln. Es war ein langer Weg und eine interessante
künstlerische Entwicklung und das Ziel ist längst noch nicht erreicht.
So tourt Liederjan unermüdlich weiter durch den deutschsprachigen Raum. Die drei
Vollblutmusiker suchen stets die Nähe zu den Zuhörern. Gewünscht ist die direkte
Interaktion. Die bei den Konzerten reichlich versprühten Funken erreichen die Leute im
Saal unmittelbar. Das ist Kleinkunst wie sie im Buche steht: Handgemacht, authentisch, persönlich.
Zu den nachhaltigen Eindrücken eines Konzerts von Liederjan gehört die Erkenntnis, dass
da vorn auf der Bühne drei Musiker munter gegen den Strich bürsten. In einer Welt, in der
man Musik meist bestimmten Kategorien zuordnen kann, fällt Liederjan aus dem Rahmen.
Sind die drei kreativen Nordlichter eigentlich Folksänger, Liedermacher, Entertainer oder
gar Komödianten? Die Schubladen bleiben zu, denn die Antwort lautet: von allem etwas.
Jörg Ermisch, Hanne Balzer und Philip Omlor verrühren ungeniert die unterschiedlichsten
musikalischen Zutaten und servieren überraschende Kreationen.
Jeder dieser klingenden Cocktails ist stilistisch ein Unikat. Das hat nicht nur mit den
Melodien und Texten zu tun, sondern auch mit ausgefeiltem, astreinem Satzgesang und
der Vielfalt an Instrumenten. Denn, was die drei da vor ihren Auftritten aus dem Tourbus
auf die Bühne schleppen, entspricht dem Inventar einer kleinen Musikalienhandlung. Zu
Gitarre, Mandoline, Flöte und Akkordeon gesellen sich Saxophon, Posaune, Cello
Waldzither und Tuba, zuzüglich exotischer Geräte wie singende Säge und Teufelsgeige.
Die ständig wechselnden ungewöhnlichen Kombinationen machen den Auftritt der
Musikanten von der Waterkant auch zu einer heiteren Instrumentenkunde.
Bei Liederjan-Konzerten gibt es nicht nur kräftig eins auf die Ohren, auch balladesk-ruhige
und melodiöse Stücke haben ihren Platz im Programm. Wobei die Breite des
Themenbogens durchaus der bunten Instrumentenpalette entspricht: Mal sind die Texte
lustig bis skurril, dann wieder nachdenklich und ganz schön bissig. Die belesenen
Spottdrosseln nehmen den Zeitgeist auf die Schippe, enttarnen Widersprüche, führen
menschliche Schwächen vor oder erzählen in bester Liedermachermanier kleine
Geschichten, die das Leben schrieb. Das Ganze hochprofessionell, bestens aufeinander
eingespielt und mit sichtlichem Spaß.
Ein Kritiker schrieb treffend : „ Mit himmlischen Gesängen höllisch eingeheizt“.
Tickets im Vorverkauf gibt es ab 30.08.2024 bei den bekannten Vorverkaufsstellen :
Fernseh-Reschke in Delligsen sowie Cafe Bistro „Auszeit“ im Bahnhof Alfeld(Leine).
Kartenservice auch unter Tel. 05187 1419 und liederzeit@gmx.de.
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