Vorurteile über Jüdinnen und Juden halten sich hartnäckig. Gerhard Haase-Hindenberg und Shelly Kupferberg leisten einen unverzichtbaren Beitrag dazu, jüdisches Leben in seiner Vielfältigkeit zu begreifen. Dabei nimmt Haase-Hindenberg Lebensgeschichten von Juden und Jüdinnen in den Blick, die sich nach der Schoah wieder in Deutschland angesiedelt haben, während Shelly Kupferberg sich ihrem Urgroßonkel widmet, der sich aus dem hintersten ärmlichsten Winkel Galiziens aufmachte und zum Kommerzialrat, Berater des österreichischen Staates, Multimillionär, Opernfreund und Kunstsammler aufstieg, bis der Nationalsozialismus zuschlug. Die Bücher Ich bin noch nie einem Juden begegnet (Edition Körber 2021) und Isidor (Diogenes 2022) begutachten die beiden mit der Journalistin und Autorin Alexandra Senfft.
Foto: Heike Steinweg, Yehuda Swed
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