Johann Nikolaus Forkel - Hiskias, Oratorium

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Johanna Winkel - Sopran
Virgil Hartinger - Tenor
Benjamin Glaubitz - Tenor
Janno Scheller - Bariton

Göttinger Barockorchester und -chor, Ltg. Antonius Adamske

Mitschnitt durch den NDR

Das Göttinger Barockorchester freut sich nach einem Produktions- und Tourneeträchtigen Konzertjahr 2022 im Dezember noch einmal mit einem genuinen Göttinger Werk in seiner Heimatstadt zu konzertieren.
Der Göttinger Komponist Johann Nikolaus Forkel (1749-1818) vollendete das Oratorium Hiskias 1779. Spekulationen weben sich aber vor allem um die Überarbeitung, die Forkel zehn Jahre später vornahm. Neben der Vermutung, dass das Werk bereits im Zuge der Bewerbung Forkels um die Nachfolge Carl Philipp Emanuel Bachs im Hamburger Michel erklang, gibt es eine noch wahrscheinlichere und vor allem gesamtgesellschaftlich deutlich relevantere These, warum der Komponist das Werk noch einmal überarbeitete. Es liegt nahe, dass das Sujet auf den Hannoverschen Kurfürsten und Englischen König Georg III, der an einer chronischen Stoffwechselerkrankung litt und - wie der alttestamentarische König Hiskija - auf wundersame Weise genesen war, rekurriert. Das Ereignis dieser royalen Genesung war auch für die Göttinger Öffentlichkeit von großem Belang. Während der wiederkehrenden Krankheitsphasen des Königs war stets Hoftrauer angeordnet, sodass auch dem Volk keine Lustbarkeiten, wie kulturelle Veranstaltungen gewährt waren. Insbesondere auch die Universität, die dem König direkt unterstellt war, beschäftigte sich mehrfach in den Predigten, die in der Universitätskirche abgehalten wurden, sowohl mit der Krankheit als auch schließlich in einem Festgottesdienst im April 1789 mit der wundersamen Genesung des Königs. Ob in dieser Messe auch der Hiskias des damaligen Universitätsmusikdirektors erklang, liegt zwar sehr nahe, lässt sich jedoch nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Die Verbindung zwischen dem Werk und der Paulinerkirche liegt deutlich auf der Hand, sodass das Göttinger Barockorchester sehr glücklich darüber ist, dieses offensichtlich nicht nur für die Stadt Göttingen geschichtsträchtige Werk an diesem ebenfalls historischen Ort wieder zum klingen und leben bringen zu dürfen.
Musikalisch handelt es sich eher um ein festliches Lobpreisungsoeuvre in der Tradition eines Te Deum oder Dixit Dominus als um ein handlungstreibendes Oratorium im Sinne einer sakralen Oper. Forkel, der sich auch als Musikwissenschaftler besonders verdient machte, prägte die Gattungskategorie der „lyrischen Schilderung“ für diese Art von Oratorium, welches den Fokus eher auf die Reflexion als auf die Durchschreitung der Handlung legt. Trotz dieser dramaturgischen Anlage lässt es Forkel in diesem Nachsinnen über die existenziellen Geschehnisse des Königs mit seinem Hofstaats, dem Volk und dem Propheten Jesaja nicht an melodischer Expressivität und dynamischen Gegensätzen mangeln, welchen das Göttinger Barockorchester mit dem Choros Symphoniakos und den prominenten Solist:innen Johanna Winkel (Sopran), Virgil Hartinger, Benjamin Glaubitz (Tenor) und Janno Scheller (Bariton) unter der Leitung von Antonius Adamske am 08.12.2022 um 19:00h in der Paulinerkirche zu Göttingen mit gewohnter Entdecker- und Spielfreude Ausdruck verleihen wird.

Veranstalter und Vertreter i.S.d.P.
Freunde und Förderer des Göttinger Barockorchesters e.V.
Schlagenweg 8
37077 Göttingen

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