Who cares?
In den 60er Jahren kam mein Großvater als Gastarbeiter nach Duisburg. Mit einem Anwerbevertrag bei Thyssen Krupp erhoffte er sich, die Grundpfeiler für ein gutes Leben für sich und seine Familie zu setzen. Zu diesen Grundpfeilern zählte er vorallem Bildung, den die war ihm in seiner Heimat verwehrt geblieben. Heimat sollte und ist Deutschland allerdings nie für ihn geworden. Für seine Kinder und dessen Kinder –
wie für mich seine Enkelin – allerdings schon. So ist auch er immer und lebenslang mit Deutschland verbunden geblieben, denn hier lebte seine Familie und Deutsch war die Sprache, die er mit seinen geliebten Enkeln sprach, und Deutschland war auch der Ort, an dem er über 30 Jahre die Berufung seines Lebens ausüben konnte: die des Krankenpflegers.
Auch heute kommen Menschen von überall hernach Europa und nach Deutschland. Sie kommen auf vielen Wegen – sicheren und unsicheren, legalen und illegalen, über Land und Meer. Auch sie kommen, ähnlich wie mein Großvater, mit dem Wunsch und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Hier vor Ort sind sie häufig mit einer Reihe an Fragen und Forderungen konfrontiert, besonders rundum das Thema der Integration. Dazu habe ich drei Jahre geforscht unter Menschen, die sich mühsam durch das Ausbildungs-Modell der Altenpflegehilfe für Nicht-deutsch Muttersprachler versuchen ein Leben und eine Bleibeperspektive sowie ein Bleiberecht in Deutschland aufzubauen. Während dieser Forschung zum Thema Integration und Arbeit sind folgende Fragen entstanden: Wie gestalten wir unser Miteinander? Was ist gute Pflege? Was ist eine gute Gesellschaft? Und vorallem, was ist eine nachhaltige Gesellschaft in Bezug auf Mensch und Natur?
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