Nicht nur Berlin, Hamburg oder Bremen – auch Göttingen hat eine koloniale Vergangenheit: Göttinger Bürger*innen handelten mit Waren aus den Kolonien, organisierten Kolonialausstellungen und –vorträge; in Göttingen stationiertes Militär kämpfte in Kolonialkriegen und Göttinger Professoren setzten sich bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs für die Wiederetablierung kolonialer Herrschaft ein.
Welche Rolle spielte der Kolonialismus zwischen 1871 und 1945 und welche kolonialen Spuren lassen sich bis heute in unserer Universitätsstadt finden? Diesen zentralen Fragen widmen sich Studierende der Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Karolin Wetjen und Charlotte Prauß. In Kooperation mit dem Städtischen Museum und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Iris Olszok erarbeiteten die Studierenden anhand von historischem Quellenmaterial eine Ausstellung zum Kolonialismus in Göttingen.
Anhand von Biographien Göttinger Bürgerinnen und Bürger, wie Hedwig Rohns, Friederike Fricke oder Curt von François, aber auch den Mitgliedern des Göttinger Kolonialvereins, Kolonialwarenhändler*innen und Sammlern erzählt die Sonderausstellung wie alltäglich Begegnungen mit dem Kolonialen waren. Die Biografien, darunter Göttinger Professoren wie Percy Ernst Schramm und Hans Plischke, zeigen, wie koloniale Ideen entwickelt und verbreitet wurden.
Die Ausstellung „Göttingen kolonial. 1871 – 1945“ wird am 22. September 2024 im Städtischen Museum Göttingen eröffnet.
Programm
Begrüßung
Dr. Maren Christine Härtel
Leitung Städtisches Museum
Grußworte
Inken Kautter
Fachbereichsleitung Kultur, Stadt Göttingen
Entstehung einer Ausstellung
Iris Olszok, Charlotte Prauß, Karolin Wetjen
Projektleitung
Koloniale Biographien
Nathaloe Brpckamp, Lena Groß, Olaf Lürig
Studierende des Projektseminars
Und anschließend: gemeinsamer Besuch der Ausstellung.
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