Georg Friedrich Händel, Anna von Hannover und ihre musikalisches Umfeld
Bekränzt mit Perlen, gehüllt in Hermelin und Seide, blickt sie aus dem Bilderrahmen: Prinzessin Anna, Tochter des britischen Königs. Dieser Konzertabend ist ihr gewidmet, der Lieblingsschülerin von Georg Friedrich Händel. Eigentlich unterrichtete er nicht gerne, aber Prinzessin Anna war eine Ausnahme – brillant am Cembalo, schnell im Notenlesen, versiert im Kontrapunkt. Für die Musikstunden schrieb Händel vermutlich mehrere Sonaten für Blockflöte und Generalbass.
Anna liebte die Musik, auch später, als sie heiratete und in die Niederlande zog. Hier scharte sie die besten Musiker um sich, unterhielt eine Hofkapelle und förderte begabte Komponisten. Zu ihnen zählten Jean-Marie Leclair, der seiner Gönnerin die leichtfüßigen Sonaten Opus 9 widmete, sowie der reiselustige Blockflötist Johann Christian Schickhardt. Am Hof in Den Haag verkehrte auch der Diplomat Wilhelm van Wassenaer, der exquisit komponieren konnte.
Der gute Geschmack der Prinzessin spiegelt sich im Konzertprogramm von Erik Bosgraaf und Francesco Corti: Elegant, lebenslustig und empfindsam klingen die Werke an diesem fein durchdachten Abend.
Händel Sonaten C-Dur (HWV 365) & d-Moll (HWV 367a)
Leclair Sonate op. 9/7
Schickhardt Sonate E-Dur
Van Wassenaer Sonate seconda e terza
Erik Bosgraaf Blockflöte
Francesco Corti Cembalo
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