Ever Montgomery muss für eine Preisverleihung dringend tanzen lernen. Allerdings verabscheut er jeglichen Körperkontakt, denn der Professor für Geowissenschaften leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer speziellen Form des Autismus.
Auf Anraten des Hausmeisters spricht er seine Nachbarin Senga Quinn an. Sie ist Tänzerin, doch nach einer Beinverletzung ist fraglich, ob sie in ihrem Leben jemals wieder tanzen kann. Ever bietet ihr für eine Tanzstunde 2153 Dollar. Senga lehnt dieses Angebot zunächst als unmoralisch ab. Doch schließlich siegt die Neugier und sie beginnen mit dem Unterricht. Schnell entwickeln sich zwischen dem ungleichen Paar absurde Situationen, denn Ever nimmt alles wörtlich, was Senga sagt und gerät in Panik, als es um erste
Berührungen geht, die beim Tanzen unvermeidlich sind.
Mark St. Germain hat eine sehr amüsante und berührende Komödie über zwei einsame Seelen geschrieben, die nur mühsam denselben Takt halten können, schließlich aber beide mutig werden und sich erstaunlich nahekommen.
Oliver Mommsen wirkte in zahlreichen bekannten Filmen und Fernsehserien mit. Von 2001 bis 2019 ermittelte er als Kommissar Stedefreund im Bremer „Tatort“. An der Komödie am Kurfürstendamm beeindruckte er gleich in mehreren Stücken, wie „Gut gegen Nordwind“, „Eine Sommernacht“, und „Lieber schön“.
Die Schweizerin Nadine Schori absolvierte ein Studium als klassische Balletttänzerin sowie eine Schauspielausbildung. Sie stand in zahlreichen Theaterproduktionen auf verschiedenen Bühnen, war in diversen TV- und Kinofilmen zu sehen und ist auch als Regisseurin tätig.
Martin Woelffers Inszenierung „Die Tanzstunde“ wurde im Herbst 2019 mit dem 1. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN ausgezeichnet. Für seine Darstellung des Autisten Ever Montgomery erhielt Oliver Mommsen außerdem den Publikumspreis Goldener Vorhang des Berliner Theaterclubs.
Foto: Franziska Strauss
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