Ihre liebste Himmelsrichtung war oben. Flugpionierin Amelia Earhart hatte nicht die Absicht, an den Schranken ihrer zufälligen Gegenwart zu verharren. Verleger und Autor Jo Lendle erzählt in Die Himmelsrichtungen (Penguin 2024) die Geschichte einer Heldin, die keine Heldin sein will. Amelia fliegt, sie schreibt, sie setzt sich für Frauen ein – ein Vorbild. Doch sie hadert mit all den Zuschreibungen, weil sie sich selbst darin nicht findet, nicht zuletzt in den Kategorien von Frau und Mann. Also hebt sie ab, lässt alles hinter sich, ohne Kompromisse. Am 2. Juli 1937 steht sie kurz davor, als erster Mensch die Welt zu umrunden. Die letzte Gewissheit, die ihr bleibt: ≫Wenn ich niemals lande, werde ich nicht gestorben sein.≪ Ein Gespräch über eine flugmutige Frau mit Andrea Schwyzer.
Foto: Heike Bogenberger
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