Eigentlich geht es in Die Farbe des Feuers (Aufbau 2024) um zwei Frauen, die sich lieben. Doch nun steht die Hochzeit der einen mit Adelsspross Gabriel an – und in diesem Setting entspinnt Jakob Augstein eine schwarze Boulevardkomödie, die das vermeintlich hochkulturelle Gebaren einer reichen Industriellenfamilie im Ferienhaus in der Provence ad absurdum führt. Wenn Augstein dann in einer Szene das kulinarische Herfallen einer auserwählten Gesellschaft über den verbotenen und sich selbst mästenden Ortolan beschreibt und schließlich Notre Dame brennt, wird klar, dass hier die eigentliche Frage ist: Was ist Kultur? Darüber sinniert der Verleger und Publizist mit Moderatorin Anke Detken.
Foto: Mathias Bothor
Kommentare