Mit einem weißen Blütenmeer empfangen die alten Kirschbäume Ljubow Andrejewna bei der Ankunft auf ihrem Gut, auf das sie flieht, nachdem in Frankreich ihre Beziehung gescheitert und ihr Vermögen aufgebraucht ist. Im Kirschgarten ist die Vergangenheit gegenwärtig und sie kann sich in Erinnerungen an unbeschwerte Sommer flüchten. Doch die Realität lässt sich nicht ausblenden, denn der idyllische Besitz steht kurz vor der Zwangsversteigerung und einen Plan des gewieften Geschäftsmanns Lopachin zur Rettung des Gutes, dem die alten Bäume zu Opfer fallen würden, lehnt Ljubow kategorisch ab. Am Ende fallen die Bäume.
Mit subtiler Komik zeichnet Tschechow das Bild einer Gesellschaft, die die Zukunft verspielt, weil sie in dem Bestreben, den Status quo zu erhalten, nicht von den vermeintlich guten, alten Zeiten lassen kann.
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