46. Göttinger Jazzfestival - Der Samstag im Theater

mit Kenny Garrett, Nguyên Lê Trio, Ron Minis Trio u.v.a.

Am Samstag unter anderem mit:

THE KENNY GARRETT GROUP

Kenny Garrett ist sicher einer der bedeutendsten und vielseitigsten Saxophonisten seiner Generation. Wenn er spielt, ist der Jazz am Leben, als spannungsreiche, vitale Kunstform unserer Zeit, voller melodischer und rhythmischer Dynamik und Raffinesse. Von Haus aus in seinem Spiel unbändig-expressiv und voller Einfallsreichtum, sucht Garrett als Bandleader wie als Side-man – er spielte etwa viele Jahre in der Band von Miles Davis – voller Neugierde und Einführungsvermögen nach immer neuen Herausforderungen. Zwölf Mal bereits gewann er die Leserwahl von „DownBeat“ als bester Alt-saxophonist.

Garretts jüngstes Projekt ist „Sounds from the Ancestors“, das die Wurzeln der schwarzen Musik erforscht. „Bei dem Konzept“, erklärt Garrett, „ging es ursprünglich darum, einige der musikalischen Klänge zu über- nehmen, an die ich mich als Kind erinnerte – Klänge, die den Geist heben, von Leuten wie John Coltrane, ‚A Love Supreme‘, Aretha Franklin, ‚Amazing Grace‘, Marvin Gaye, ‚What’s Going On‘ und der spirituellen Seite der Kirche. Als ich anfing, über sie nachzudenken, wurde mir klar, dass es der Geist meiner Vorfahren war.“ Sein Fazit: „Es ist äußerst wichtig, die ursprünglichen Wurzeln der Klänge anzuerkennen, die wir der Ästhetik westlicher Musik einverleibt haben.“

NGUYÊN LÊ TRIO

Seit der Gitarrist Nguyên Lê vor dreißig Jahren der erste exklusive ACT-Artist wurde, hat er sich als eine unverkennbare Stimme seines Instruments etabliert. Und als einer der wichtigsten Vertreter des Jazz als Weltmusik ohne Grenzen. Der 64-Jährige gehört zu den wenigen, die in Technik, Stil und Komposition einzigartig und von der ersten Note an erkennbar sind. „Ich bin eine personifizierte Fusion der Kulturen“, sagt er von sich selbst. Und ist entsprechend ein Weltmusiker im eigentlichen Sinne, in dessen Werk sich stets die europäische, speziell französische Musikkultur und die südostasiatische seiner Wurzeln mit den amerikanischen Traditionen des Jazz und Rock, aber auch Musiken anderer Kontinente begegneten.

Mit der Musik seines aktuellen Albums „Silk and Sand“ ist Lê zum Format des Trios zurückgekehrt, mit dem er einst, auf „Million Waves“, seine Karriere als Leader begann – und 1997 schon einmal auf dem Göttinger Jazzfestival zu Gast war. Seine Wahl für den Rhythmus-Posten fiel auf den Percussionisten Rhani Krija aus Marokko, einen musikalischen Seelenverwandten, mit dem zu arbeiten für Lê ein lang gehegter Wunsch war und dessen filigrane, farbenreiche Grooves schon die Musik von Stars wie Sting, Keziah Jones oder Dominic Miller bereicherten. Das musikalische Fundament liefert der Kanadier Chris Jennings, ein langjähriger Weggefährte Lês und einer der gefragtesten Bassisten dies- und jenseits des Atlantiks.

RON MINIS TRIO

Ron Minis ist eine Naturgewalt. Mit den rhythmischen Patterns seiner Stücke lädt er zum Träumen und Tanzen zugleich ein. Sein Trio bewegt sich rastlos und ener- getisch zwischen lyrischen Phrasen und nahezu brachia- len Rhythmen. Der israelische Pianist mit dem markanten blauen Bart erschafft Musik voller Emotionen, verführt mit sanften Melodien, wechselt unvermittelt in hämmernde Stakkati und endet in sphärischen Klangwelten, ohne je den Spannungsbogen zu verlieren. Und er greift mitten im Konzert zur E-Gitarre und lässt so den Übergang zum (über einen zweiten Gitarren-Amp verzerrten) Flügel verschwimmen.

Ron Minis erhielt klassischen Klavierunterricht, tobte sich später in verschiedenen Punk-, Noise- und Metal-Projekten aus und hat ein Faible für mechanische und elektronische Basteleien – in einem viral gegange- nen YouTube-Video kann man ihm dabei zuschauen, wie er ein Klavier zerlegt und eine E-Gitarre daraus baut. In seiner aktuellen Musik zeigt sich der Mann aus Tel Aviv auch stark inspiriert von der nahöstlichen Kultur Israels oder dem Einfluss von Künstlern wie Tigran Hamasyan. Klingt alles ein bisschen verrückt, aber spannend? Das ist es auch! Wir freuen uns, zum Abschluss des Festivals ein junges Trio auf die Bühne zu bitten, das für Verblüffung und Furore sorgen wird.

...und weitere regionale Bands!

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