Kulturschmiede Osterode e.V. – Irgendwas is immer

Der noch recht junge Verein möchte jegliche Kulturspielarten fördern und nach vorne bringen.

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Seit jeher haben Schmiede in unserer Geschichte eine ganz besondere Rolle gespielt. Maßgeblich haben sie mit ihrer Handwerkskunst die Entwicklung der Menschheit mit voran getrieben. Die Altvorderen schrieben den Schmieden sogar gottgleiche, mystische oder magische Kräfte zu. Nicht von ungefähr gab es in der Antike daher Gottheiten, wie beispielsweise Vulcanus bei den Römern oder Hephaistos bei den Griechen, die mit dem Schmiedehandwerk in Zusammenhang gebracht wurden. Auch die Germanen hatten mit Siegfried von Xanten einen Helden mit Superpower, der einst selbst das sagenumwobene Schwert Balmung schmiedete, mit dem er später einen furchterregenden Lindwurm besiegte. Im Laufe der Jahrhunderte spezialisierte und differenzierte sich das Schmiedehandwerk in ganz verschiedene Zweige. So kannte und kennt man den Bergschmied (Bergwerksbedarf), den Kleinschmied (Schlosser), den Gold-, Kupfer- und Silberschmied (Schmuck) oder den Hufschmied (Hufeisen), um nur einige zu benennen. Doch einen Kulturschmied sucht man in der Auflistung vergebens.

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Und doch gibt es sie, die „Kulturschmiede“, zum Beispiel in Osterode am Harz. Zwar wurde Hephaistos im alten Griechenland auch als Kulturbringer verehrt. Doch geht der Name „Kulturschmiede“ nicht auf ihn zurück. Volker Huchthausen, Erster Vorsitzender der Kulturschmiede Osterode e.V., gibt eine ganz andere Erklärung für den speziellen Namen ab: „Wir wollten mit diesem Namen einfach nur zeigen, dass wir uns bei der Vereinsgründung am 06. Februar 2014 nicht nur auf eine einzige Kulturspielart festlegen mochten. Aus den unterschiedlichen Kulturvarianten wollten und wollen wir vielmehr ganz verschiedene Veranstaltungsangebote für unser ebenfalls unterschiedliches Publikum „schmieden“. Wir sind eben eine „Kulturschmiede“, denn jede Art von Kultur ist bei uns willkommen und kann ihren Platz finden.“

Der Verein gründete sich vor fast zehn Jahren, um die Musikkultur im damals noch bestehenden Landkreis Osterode am Harz sowie der Stadt Osterode am Harz zu kräftigen sowie Menschen jeden Alters ein Forum für Kulturveranstaltungen jeglicher Form anzubieten. Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Vereinsentstehung war und ist die Organisation und Pflege der örtlichen Musikszene, verbunden mit dem Ziel, für sie Akzeptanz und Anerkennung regional sowie über die Region hinaus zu generieren. Verschiedene Stilrichtungen soll(t)en dabei gefördert und erhalten werden. Eigene Veranstaltungsräume gibt es zwar in dem Sinne nicht. Ist aber auch gar nicht nötig, denn bislang sind stets passende Räumlichkeiten gefunden worden. Dafür habe man mit „Irgendwas is immer“ ein schönes Vereinsmotto kreiert, was prima die Vielfalt an kulturellen Unternehmungen und Möglichkeiten widerspiegelt.

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Ein Mann mit Jeans, blauem Pullover mit dem Aufdruck "Irgendwas is Immer. Kulturschmiede Osterode", Mütze und Brille lächelt in die Kamera. Die linke Hand ist in der Hosentasche, in der rechten trägt er einen Gitarrenkoffer. Im Hintergrund sind Wälder und Hügel des Harz zu sehen.
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Ralf Gießler

Volker Huchthausen, Erster Vorsitzender des Vereins "Kulturschmiede Osterode"

Der etwa gegenwärtig 108 Mitglieder umfassende Verein ist rege unterwegs und arbeitet mit anderen Organisationen eng zusammen: „Wir wollen viele Kooperationen eingehen, um unser Vereinsziel noch besser erreichen zu können. Mit dem Lions-Club Südharz oder dem Verein Tourismus und Marketing Osterode am Harz (vtm) zum Beispiel arbeiten wir eng zusammen. So veranstalteten wir am 19. Februar gemeinsam mit dem Hexentrail-Team ein Faschingsvergnügen in der Förster Turnhalle. Diese Zusammenarbeit mit weiteren Teams ermöglicht es uns, viel mehr Leute anzusprechen und zu erreichen“, erklärt Huchthausen weiter. So sei es kein Wunder, dass Live- und Streaming-Konzerte, Comedianauftritte oder Lesebühnen gut angenommen wurden. Gerade während der Corona-Pandemie seien Streaming-Angebote ein Segen für Künstlerinnen und Künstler gewesen. Nicht zu vergessen auch die entsprechende Unterstützung des Vereins bei der „Langen Nacht des Shoppings“ oder beim Weihnachtsmarkt auf dem Osteroder Kornmarkt.

Auch die nächste Veranstaltung steht schon in den Startlöchern. Am 15. April ist die „Kulturschmiede“ Kooperationspartner von „Saitenkultur im alten Schulhof“ in Osterode am Harz. Künstler, wie „Flam-B“, Andreas Leinemann und Lobo Andersson & Uli Hernmarck, geben sich im „La Cumba“, Alter Schulhof 4, die Ehre. Die Türen werden um 19 Uhr geöffnet, los geht es dann eine halbe Stunde später. Ein fester Eintritt wird nicht erhoben, jeder gibt das, was er gerne möchte. Auf die Frage, warum man denn Mitglied in der „Kulturschmiede“ werden solle, hat Volker eine einfache Antwort parat: „Weil wir einfach ein aktiver Verein im Altkreis Osterode am Harz sind. Einer der aktivsten, wie ich finde. Unser Hauptziel ist es, dass es uns auch noch in fünf Jahren geben wird. Das „Feuer der Schmiede“ soll ja schließlich am Brennen gehalten werden!“

„Damit das auch so bleibt, sind immer neue Mitglieder oder Helferinnen und Helfer herzlich bei uns willkommen. Alle Veranstaltungen werden von uns ehrenamtlich in der Freizeit geplant, organisiert und durchgeführt. Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen Kulturbegeisterter, die von nah und fern immer wieder gerne in die alte Heimat kommen, um gemeinsam Spaß an der Sache zu haben. Denn ein Großteil unserer Mitglieder hat ihren Hauptsitz heute woanders als im Harz. Aber wir sind gut untereinander vernetzt, insofern ist das kein Problem. Kulturförderung für die Region Osterode am Harz zu betreiben, um die Lebensqualität aller Anwohnerinnen und Anwohner mittels eines breit aufgestellten Veranstaltungsspektrums zu erhöhen, ist toll.“

 

Übrigens: Das Projekt GIVE des Landkreis Göttingen hat im Oktober 2022 ein Interview mit den Menschen der Kulturschmiede geführt. Schaut doch mal rein 😉

Verfasser:in

Ralf Gießler

Journalist und Autor des kulturis-Magazins

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Im Artikel genannt

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