Tierfreunde und Friedenshüter aufgepasst! Barbara Korte inszeniert »Die Konferenz der Tiere« von Erich Kästner im ThOP. Noch immer sind die Themen von Kästners Roman aus dem Jahr 1949 aktueller denn je: Ob Kriege oder Umweltzerstörung, all dies wird thematisiert in Barbara Kortes selbstadaptierten Theaterfassung. Das Stück hält sich dabei sehr nah am Original: Nachdem die 86. internationale Konferenz der Menschen aufgelöst wurde, beschließen die Tiere selbst zu handeln und eine Konferenz der Tiere einzuberufen, die den Frieden auf dem Planeten sichern soll. Den Tieren geht es dabei besonders um das Wohlergehen der unschuldigen Menschenkinder.
Barbara Korte fackelt nicht lange und eröffnet das Stück mit einer imposanten Szene: Ein Reporterchor verkündet dem Publikum mit Zeitungen in den Händen, dass die Menschenkonferenz abgesagt wurde und der Weltfrieden noch immer auf der Kippe steht. Vor allem diese Szenen, in welchen die Darsteller mit dem Publikum interagieren, sind richtige Highlights des Stück. Als Zuschauer:in fühlt man sich richtig angesprochen und beinahe schon als Teil des Geschehens. Noch eindrucksvoller wird es, als die Tiere dem Publikum eine wichtige Nachricht zu verkünden haben. Bis zu 30 Darstellerinnen und Darsteller laufen gleichzeitig als Tiere über der Bühne, jeder von ihnen sagt die wichtige Botschaft zu den einzelnen Zuschauer:innen: „Heute Konferenz im Hochhaus der Tiere!“ Dazu spricht jedes Tier diese Worte mit eigenem charakteristischem Merkmal. Schnecke Minna, hervorragend gespielt von Tobias Wojcik, bewegt und spricht langsamer und verleiht dieser Szene noch die gewisse Extra-Prise Humor.
Das Dream-Team des Stücks ist aber gewiss das Trio rund um Thalea Hesse als Giraffe Cleopatra, Peter Witt als Löwe Alois und Alena Schepelmann als Olivia, die Elefantin. Hesse als Cleopatra bewegt sich wirklich wie eine Giraffe immer mit aufrechter Haltung und kaut ständig Gras. Ihre Giraffenhöcker sind mit Zöpfen nachgebunden. Dazu steht ihr Getränk auf dem Boden, sodass sie aufrecht mit einem überlangen Strohhalm trinken muss. Diese verspielten Einfälle geben dem Stück den gewissen „Extra-Touch.“ Das Kostüm-Team rund um Finja Sylvester hat ganze Arbeit geleistet und fantastische Kostüme mit passenden Farben für die Darsteller entworfen. Neben Thalea Hesse spielt Peter Witt sehr amüsant den leicht reizbaren Löwen Alois. Dieser wiederholt ständig mit seiner langen Mähne: „Wenn ich nicht so blond wäre, dann würde ich mich schwarz ärgern!“ Witts sich immer wiederholende Catchphrase sorgt stets für den ein oder anderen Schmunzler. Herz des Trios ist zudem Alena Schepelmann als Elefantin Olivia. Sie verkörpert äußerst überzeugend die Rolle der fürsorglichen und beschützenden Elefanten-Mama. Man kauft Schepelmann ihr Engagement für die Kinder richtig ab. Sie würde alles geben für die Zukunft der Kinder!
Auch die jungen Darsteller David Brehm, Bela Fiedel und Milena Zielinski spielen freche aber auch sehr sympathische Kinderfiguren, die daneben noch den Niedlichkeits-Faktor des Stücks enorm erhöhen.
Ob es Cleopatra, Alois und Olivia gelingen wird, die Menschen zur Vernunft zu bringen, können Sie ab sofort selbst im ThOP erleben. Barbara Kortes Theaterstück umhüllt ernste Themen in ein sehr lustiges und niedliches Gewand. Mit viel Witz und Charme erinnert uns »Die Konferenz der Tiere« daran, dass wir nie damit aufhören sollten, an unsere Zukunft und an unsere Kinder zu denken!
»Die Konferenz der Tiere« läuft jetzt im ThOP. Weitere Vorstellungen stehen noch am 12., 13., 15., 16. und 17. Dezember auf dem Spielplan.
Kommentare