Berauschendes Fest für die Ohren

»Carmina burana« in der Göttinger Stadthalle aufgeführt

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In der ausverkauften Göttinger Stadthalle führten der PetriChor Weende, die Stadtkantorei Gehrden, die Kantorei an St. Marien Wolfgenbüttel, der Kinder- und Jugendchor des Theodor-Heuss-Gymnasiums Göttingen sowie das Göttinger Symphonieorchester unter der Leitung von Martin Kohlmann die »Carmina burana« auf. Das Konzert war ein berauschendes Fest für die Ohren!

Voll war es auf der Bühne der Stadthalle, aber auch im Publikumsbereich: bereits Tage vor dem Konzert meldeten die Veranstalter „ausverkauft“. Die Vertonung der in Benediktbeuern im 19. Jahrhundert entdeckten Gedichte und Lieder aus dem 11. und 12. Jahrhundert von Carl Orff gehören zu den bekanntesten und markantesten Chorwerken des 20. Jahrhunderts. Orffs Ziel war es, eine Musik zu schaffen, die direkt, elementar und für das Publikum sofort verständlich war. Das ist Orff definitiv gelungen, das Werk erfreut sich immer wieder großer Beliebtheit.

Das gilt auch für Chorsänger:innen, von denen sich eine stattliche Anzahl aus vier Chören auf der Bühne der Stadthalle versammelt hatten. Leidenschaftlich und mit großem Engagement ließen sie das Schicksalsrad drehen. Martin Kohlmann hatte seine Chöre bestens vorbereitet. Die Musiker:innen des Göttinger Symphonieorchesters ließen sich sofort von der Begeisterung ansteckten und spielten mit unüberhörbarem Vergnügen und ließen die rhythmische Energie der Musik zur Entfaltung kommen.

Beide Ensembles gemeinsam verliehen der Musik eine überwältigende Wucht und Eindringlichkeit, von der sich auch das Publikum anstecken ließ. Immer wieder gab es nach einzelnen Nummern Zwischenapplaus. Den gab es natürlich auch für Joaquín Asiáin für seinen Auftritt als gebratenen Schwan. Der spanische Tenor singt diese Partie überall in Europa, in Göttingen war er bei der Aufführung zur Nacht der Kultur im Jahr 2005 in derselben Rolle zu Gast. Aber auch der Bariton Johannes Schwarz und die kurzfristig eingesprungene Sopranistin Yiva Sofia Stenberg bekamen ihren Applaus – und das völlig zu Recht. 

Der Kinder- und Jugendchor des Theodor-Heuss-Gymnasiums wurde von Christian Neofotistos auf seine beiden Einsätze in „Amor Volat Undique“ und „Tempus Est Iocundum“ perfekt vorbereitet und gestalteten ihren Part großartig.

Am Ende wollte der Applaus kein Ende nehmen, so dass Kohlmann als Zugabe das „Tempus Est Iocundum“ wiederholte. Alle Beteiligten, vor allem aber die drei Gesangssolisten hatten an ihren kleinen Solostellen großen Spaß – der ansteckend war.

Damit endete ein überaus kurzweiliges Konzert, das vor allem Vergnügen bereitete. So wurde das gut gelaunte Publikum in das herbstlicher werdende Wetter in Göttingen entlassen.

Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin des Kulturbüro Göttingen. Redaktionell verantwortlich sind das Kulturbüro Göttingen sowie dessen Autor:innen.

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