Heinrich von Herzogenberg: Die Geburt Christi

Heinrich von Herzogenbergs Weihnachtsoratorium ist ein besonderes Kleinod der geistlichen
Musik und eine berührende Einstimmung in die christliche Advents- und Weihnachtszeit. Das
Oratorium bezieht auch das Publikum mit ein, denn die Zuhörerinnen und Zuhörer sind eingeladen
bekannte Choralmelodien mitzusingen. Das Publikum erlebt musikalisch die Verkündigung durch
alttestamentarische Prophezeiungen und Marias Begegnung mit dem Engel, Geburt Christi und
die Anbetung der Hirten. Der Schlusschor „Also hat Gott die Welt geliebt (…)“ deutet dabei schon
auf Auferstehung und Erlösung hin.
Herzogenbergs Tonsprache ist dabei längst nicht so „modern“, wie man es 1894 erwarten könnte.
Bis auf wenige Wendungen begegnet er uns eher als neo-barocker denn als spätromantischer
Komponist. Was dieses Werk dennoch so berührend macht, lässt sich nur schwer erfassen.
Vielleicht ist es der Verzicht auf die sprichwörtlichen Pauken und Trompeten? Das Christkind
erblickt nicht in einem Palast, sondern in einem Stall, bei „einfachen“ Menschen, das Licht der
Welt.
Der Chor der Singakademie Harz, zusammen mit Sängerinnen und Sängern der Kantorei der ev.
Kirche St. Nikolai Bad Sachsa und von befreundeten Chören, professionellen Gesangssolisten,
ein Streicherquintett und eine Oboe mit Musikern und Musikerinnen von der Musikhochschule
Franz Liszt in Weimar, mit der Kantorin Dorothea Peppler (Bad Lauterberg) an der Orgel, unter der
musikalischen Leitung von Lothar R. Mayer (Bamberg), werden dieses Konzert gestalten.