Was man von Terézia Moras Büchern nicht erwarten sollte: Geschichten wie Wehwechen, auf die am Feelgood-Ende rasch ein niedliches Trostpflaster gepappt wird. Denn Mora legt den Finger beim Schreiben dahin, wo es so richtig weh tut.
Nach ihrer Trilogie über einen Computer-Nerd, der sich aus seinem wohlsortierten Leben katapultiert, widmet sich die Autorin in »Muna oder Die Hälfte des Lebens« (Luchterhand 2023) einer Heldin. In der Wendezeit liebt die smarte, keineswegs zimperliche Muna den Fotografen Magnus. Moras literarischer Auftakt zur neuen Serie ist grandios: Präzise seziert die Autorin ein Abhängigkeitsverhältnis, zeigt, wie Muna erlittene Gewalt rechtfertigt, spielt mit Stillagen und gekonnten Auslassungen. Am Ende lässt sie uns zurück mit wundgeschlagenen Knien. Mit der Autorin spricht Anke Detken.
»Muna oder Die Hälfte des Lebens«
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