»Ist das ein Mensch?« heißt das Buch, das Primo Levi 1947 veröffentlichte, direkt nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager. Die Autorinnen Carolin Emcke und Lena Gorelik und die Schauspielerin und Autorin Maryam Zaree widmen sich an diesem Abend ganz dem Widerstand gegen das Vergessen. Denn: Es gibt zwar eine offizielle Erinnerungs-Politik, die die Zeit des Nationalsozialismus aufruft, es gibt das mahnende »Nie wieder« – aber es wird mehr und mehr zu einem Ritual, ohne konkretes Wissen, ohne Stimmen, die das, was die Shoah tatsächlich bedeutete, vermitteln könnten. Auschwitz darf nicht zur bloßen Chiffre werden, ohne die Mechanismen der Ausgrenzung, der Entmenschlichung, der Vernichtung, die es ausmachten, zu verstehen.
Dieser Abend wird mit Texten von Überlebenden die Vielfalt der Stimmen und Perspektiven aufzeigen, die die Grauen der Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte erzählen von der Gewalt und der Tortur, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns.
Mit Texten von Adam von Trott, Primo Levi, Jean Améry, Ruth Klüger, Charlotte Delbo, Imre Kertesz, Jorge Semprun u. v. a. Im Anschluss an die Lesung führt Maria Pohn-Lauggas (Göttingen) ein Gespräch mit den Autorinnen.
In Kooperation mit der Georg-August-Universität Göttingen.
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