Das Erzählsetting des Romans Die Privilegierten (S. Fischer 2023) klingt nach Nordpol-Expedition und vorletztem Jahrhundert: Logbuchartige Einträge aus der norwegischen Einsamkeit, ein Mann in einer verschneiten Hütte im täglichen Kampf gegen den monatelangen Winter, in dem Hühnereier überlebensentscheidend werden. Tatsächlich legt Thomas von Steinaecker aber eben keinen historischen Abenteuerroman vor, sondern eine Kurzstrecken-Dystopie: Aus der nahen Zukunft blickt Protagonist Bastian zurück auf unsere Gegenwart und das vielleicht Kommende, auf eine Generation, die alles hatte und vieles versaute. Meisterhaft lenkt der Autor dabei den Blick auf eine ganz persönliche Geschichte und durchwirkt sie mit den bisweilen unwirklich erscheinenden Entwicklungen unserer Zeit. Auf Entdeckungstour mit Thomas von Steinaecker geht Niels Penke.
»Die Privilegierten«
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