Bei einer Runde Feuerzangenbowle mit seinen Freunden verrät der berühmte Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer (Heinz Rühmann), dass er nie eine öffentliche Schule besucht, sondern nur Privatunterricht genommen hat. Seine Freunde können kaum glauben, dass der selbstbewusste Schriftsteller diese schöne Zeit nie erlebt hat und kommen auf die Idee, ihn einfach wieder in die Schule zu schicken. Weg mit Bart, Monokel und geschniegeltem Anzug, rein in die Pennälerkluft. Mit Nickelbrille und Primaner-Hut mischt sich Pfeiffer unter die Abiturienten eines kleinstädtischen Gymnasiums, um all das nachzuholen, was er in seiner Jugend versäumt hat. Doch um aus Dr. Johannes Pfeiffer den Klassenclown Pfeiffer zu machen, bedarf es mehr als nur eines Kleiderwechsels. Jetzt kann er seine leicht arrogante Art ablegen, auch mal kindisch sein und Streiche spielen, die ihm sonst nie eingefallen wären.
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Helmut Weiss’ Pennälerkomödie erschien im vorletzten Jahr des Zweiten Weltkriegs. Zum Zeitpunkt der Filmpremiere waren einige der Schauspieler bereits im Krieg gefallen. Oberflächlich betrachtet ist davon im Film nichts zu spüren. Die Bedeutung des Films für die damalige Zeit ist klar: Wie die Hauptfigur flüchtet auch der Zuschauer in eine heile Welt. Einerseits wird der Zuschauer in eine andere, makellos schöne Welt entführt, um ihn von den Schrecken des Krieges abzulenken. Andererseits wird man am Ende wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Denn wahr ist nur die Feuerzangenbowle. Es ist also eine Was-wäre-wenn-Geschichte. Die Figuren sind daher auch keine differenzierten Charaktere, sondern stark überzeichnete Stereotypen.
Nachdem der Film zunächst von der Reichszensur als „respektlos vor den Autoritäten” auf den Index gesetzt worden war, ging Rühmann persönlich mit einer Kopie des Films ins Führerhauptquartier und erreichte, dass Hermann Göring das Verbot aufhob.
Die Feuerzangenbowle gehört zu jenen paradoxen Filmen aus der Spätzeit des Nationalsozialismus, die einerseits dem Regime dienen und über sein Ende hinausschauen wollen, die von einer Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung erfüllt sind, und die andererseits voll sind von offenem oder unterschwelligem Nazi-Gedankengut, das sozusagen schon mit der Verdrängung der Schuld beginnt, während sie noch geschieht.
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Wir sehen uns in der Verantwortung, Ihnen diese Informationen über den Film zu geben. Geschichte kann nicht ungeschehen gemacht werden. Sie darf aber auch nicht vergessen werden und die daraus resultierenden Folgen für das heutige Gemeinwohl müssen sorgsam beachtet werden.
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